Tornadoklimatologie


Tornados in Europa und den USA

D. J. Reynolds fand 1999 heraus, dass im Sommer mit 46,9% in Europa (ohne Großbritannien) die meisten Tornados auftreten. Die wenigsten Tornados sind dagegen im Winter zu beobachten (12,7%). Im Frühjahr sind es noch 16,0 und im Herbst 24,4%. Damit liegt die Tornadosaison in Europa zwischen Mai und September.

 

In den USA liegt die Haupttornadoaktivität mit 54% im Frühjahr, gefolgt vom Sommer mit 27 %. Die geringsten Aktivitäten sind im Winter und Herbst, mit je knapp 20%, zu beobachten (Schaefer et al., 1980).

Tödlichster Tornado

Der tödlichste Tornado (F5) trat am 18. März 1925 in Missouri, Illinois und Indiana auf. Damals starben 695 Menschen, 2027 wurden verletzt (NOAA). Dieser Tornado geht als „Tri-State Tornado in die Geschichte ein. Der größte Tornadoausbruch war vom 25. bis 28. April 2011 in den USA. Damals wurden 362 Tornados, davon 312 innerhalb 24 Stunden gesichtet (NOAA).

Tornadoklimatologie in Deutschland

In Deutschland treten die meisten Tornados in den Nachmittag- und Abenstunden zwischen Juni und August in Verbindung mit (stärkeren) dynamischen, aber auch thermischen Tiefdrucksystemen auf. Insgesamt werden über das Jahr 30 bis 60 Tornados dokumentiert. Sie kommen überwiegend an den Küsten oder in hügligeren Gegenden vor. Durch die Änderung der Bodenreibung ist die Produktion horizontaler Vorticity in der planetarischen Grenzschicht dort am größten (Dotzek, 2000). Die meisten Tornados erreichen die Intensitätsstufe F1 (65%), 2% erreichen F4 (Tornadoes in Germany, Dotzek 2000). Solch ein Extremfall trat in Pforzheim am späten Abend des 10. Juli 1968 auf. Der bisher stärkste Tornado soll am 29.06.1764 in Woldeg, Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten sein und die F5 erreicht haben (Tornadoliste Deutschland, Thomas Sävert).


© Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran