Nebel und Hochnebel


Bildquelle: EUMETSAT | Nebel und Hochnebel in Mitteleuropa.
Bildquelle: EUMETSAT | Nebel und Hochnebel in Mitteleuropa.

Grundlagen

Simpel betrachtet ist jede Nebelerscheinung eine Wolke mit Bodenkontakt, in der die Sichtweite weniger als einen Kilometer beträgt. Dabei entsteht die geringe Sichtweite innerhalb des Nebels durch fein verteilte Wassertröpfchen oder Eiskristalle (Durchmesser etwa 0,01mm), die langwellige Strahlung reflektieren und so dem Beobachter einen trüben Eindruck des Gesamtbildes vermitteln. Nebel lässt sich in drei Intensitätsstufen kategorisieren:

 

  1. stark = Sichtweiter unter 200m
  2. mäßig = Sichtweite zwischen 200 und 500m
  3. leicht = Sichtweite zwischen 500 und 1000m

 

Bei einer Sichtweite zwischen einem und acht Kilometer spricht man von Dunst. Liegt außerdem die Nebelschicht mit ihrer Oberseite unter den Augen des Beobachters (2m), spricht man von Bodennebel.

 

Als Hochnebel bezeichnet man allgemein eine Stratusbewölkung mit einer Untergrenze von <600m.  Da sich Nebel von unten nach oben auflöst, bleibt bei nicht vollständiger Nebelauflösung Hochnebel zurück. Hochnebel kann aber auch aus einer Dunstschicht an der Inversionsuntergrenze entstehen, wenn diese weiter abkühlt.

 

Nebel bildet und löst sich immer von unten nach oben auf - Ausnahme ist Hochnebel (Stratus nebulosus) an einer Inversionsobergrenze, der durch das Aussenden langwelliger Strahlung abkühlt und nach unten wächst!

Zur Nebelbildung kommt es, sobald Kondensation an der Luftmasse eintritt. Dies kann durch erzwungene Hebung in der Grundschicht, durch Abkühlung der Luftpakete durch äußere Einflüsse oder durch Feuchtezufuhr aus Verdunstungsprozessen bzw. Sublimationsprozessen geschehen. Einen weiteren, maßgeblichen Anteil bei der Nebelbildung besitzen Kondensationskeime. Bei einer hohen Anzahl von Kondensationskeimen (z.B. Staubpartikel) vollzieht sich der Phasenübergang vom gasförmigen Aggregatzustand in den flüssigen Aggregatszustand wesentlich leichter. Kondensationskeime haben des Weiteren einen Einfluss auf die Nebeldichte. Je höher die Menge der Kondensationskeime, desto dichter neigt der Nebel zu werden (vgl. Smog).

 

Nebel tritt besonders häufig in den Herbst und Wintermonaten in den Abend- , Nacht- und Frühstunden auf. Saisonaler Nebel, der sich bis zum frühen Nachmittag nicht mehr auflöst, bleibt in der Regel bestehen und verdichtet sich wieder. Bei einer vertikalen Nebelmächtigkeit von über 1000 m ist dessen Auflösung ohne äußere Störungen (Kurzwellentrog, Tiefausläufer, Wechsel der Luftmasse) nahezu unwahrscheinlich.

Standortbedingungen für Nebel

Nebel bildet sich, sofern auch die meteorologischen Bedingungen erfüllt sind, insbesondere in der Nähe von großen Seen oder Flüssen, über feuchten Böden, Wiesen und Wäldern sowie in Tälern, Mulden oder Senken.

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Nebelarten

Die wohl häufigste Art der Nebelerscheinung ist Strahlungsnebel. Strahlungsnebel entsteht -wie der Name schon verrät- durch Ausstrahlung von Oberflächen.

Nebelbildung

Wichtigste Voraussetzung für die Entstehung von Nebel ist eine hohe bodennahe Luftfeuchtigkeit. Diese kann sich unter anderem durch vorab gefallenden Niederschlag  ergeben.

Nebelauflösung

Hat sich erst einmal Nebel ausgebildet, reflektiert die Nebelschicht die Sonnenstrahlung zum großen Teil wieder (Albedo 0,9). Man sieht, dass Nebel selbsterhaltend wirkt.



© Welt der Synoptik | Autoren: Denny Karran und Mike Rosin