Nebelauflösende Vorhersagebedingungen


Wann löst sich Nebel wieder auf?

Hat sich erst einmal Nebel ausgebildet, reflektiert die Nebelschicht die Sonnenstrahlung zum großen Teil wieder (Albedo 0,9). Man sieht, dass Nebel selbsterhaltend wirkt. Die hohe Reflexion sorgt für ein verzögertes Ansteigen der Temperaturen. Daher müssen einige entscheidende Faktoren zusammen kommen, um Nebel aufzulösen. Beispielsweise kann sich der Nebel durch zunehmende Luftdruckgegensätze auflösen, nämlich wenn zunehmender Wind den Nebel über wärmere Oberflächen advehiert. Ähnliches wird durch direkte Sonneneinstrahlung erreicht, so dass die Dichte der Nebelschicht langsam abnimmt, bis die Sonne in der Lage ist den Erdboden direkt zu erwärmen. Ebenso wirkt orographisches Absinken nebelauflösend, wenn vertikale Strömungen die Luftmassen adiabatisch erwärmen (z.B. Föhn, Lee). Ein weiterer Faktor ist teilweise die Labilisierung der Nebelschicht bei oberseitiger Ausstrahlung. Am Abend kühlt sich die Oberseite der Nebelschicht aufgrund der höheren Ausstrahlung schneller ab, als die darunter befindlichen Schichten, so dass es mit einem zunehmenden Temperaturgradient zu einer Labilisierung der Schichtung kommt. Einzelne Luftpakete werden nach oben heraus beschleunigt und mischen trockenere Umgebungsluft in die Wolke mit ein, so dass es zu einer Austrocknung der Nebelschicht kommt.

 

Nebelhemmend oder nebelauflösend wirkt auch die Advektion trockener kontinentaler Luft. So ist bei Ostlagen das Nebelrisiko sehr gering. Auch hemmt ein wolkiger bis bedeckter Himmel mit Cirrusbewölkung bereits die Nebelbildung, denn aufgrund der langwelligen Gegenstrahlung zur Erde wird die bodennahe Abkühlung erheblich gebremst. Tau- und Reifbildung (freiwerdende Kondensations-/Sublimationswärme) sowie bereits das Vorhandensein von Reif und Schnee wirken der Nebelbildung besonders entgegen. Schnee und Reif trocknen die Luft regelrecht aus.


© Welt der Synoptik | Autoren: Denny Karran und Mike Rosin