Was ist eine Hitzewelle?


Hitzewellen oder Hitzeperioden sind im fachlichen Sinne Witterungen mit hohen Temperaturen, die zu starken Hitzebelastungen führen. Eine internationale einheitliche und konkrete Definition liegt jedoch nicht vor. Während Hitzewellen einerseits nur durch das Erreichen von Höchsttemperaturen oder positiven Abweichungen vom Klimawert in einem bestimmten Zeitraum beschrieben werden, orientieren sich andere Einrichtungen sowohl an den hohen Temperaturen als auch an möglichen Hitzebelastungen.

So beschreibt die American Meteorological Society eine Hitzewelle als eine Periode von mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen mit Höchsttemperaturen von 32,2°C (90°F).

Auch für Deutschland gibt es bisher keine amtliche Definition für eine Hitzewelle. Doch spricht man üblicherweise von einer Hitzeperiode, wenn die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen mindestens 30,0°C und mehr erreichen. Hinzu kommen noch Bedingungen wie Feuchte, Luftbewegung und Strahlung, welche die gefühlte Hitze zudem steigern.

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) orientiert sich bei der Beschreibung einer Hitzewelle an den klimatologischen Mittelwerten zwischen 1961 bis 1990 der jeweiligen Region. Übersteigen die Tageshöchstwerte an mindestens fünf zusammenhängenden Tagen die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur um 5°C, spricht die WMO von einer Hitzewelle. Demnach sind nach dieser Erklärung Hitzewellen sogar im Winter möglich.

Beim Australian Bureau of Meteorology (BOM) gilt eine Hitzewelle als solche, wenn in einem Zeitraum von mindestens drei Tagen die kombinierte Wirkung von überschüssiger Wärme und Hitzestress in Bezug auf das lokale Klima ungewöhnlich ist.


Die „überschüssige Wärme“ entsteht, wenn durch zu hohe Tagestemperaturen im Zusammenhang mit hoher Luftfeuchtigkeit eine erträgliche nächtliche Abkühlung nicht mehr stattfinden kann. Damit wird auf dem australischen Kontinent, wo heiße Witterungen nichts Ungewöhnliches sind, zur Bestimmung einer Hitzewelle eher das menschliche Empfinden als etwaiges Überschreiten von Temperaturgrenzen berücksichtigt.


Autor: Denny Karran | Veröffentlicht: am 15.07.2013 | © Welt der Synoptik