Wellende Fronten (Frontalwelle)


Wellende Fronten sind strömungsparallele Luftmassengrenzen mit einer Deformation des Druckfeldes an der Front durch PVA (positive Vorticityadvektion) und NVA (negative Vorticityadvektion) um Bereich des Jetstreaks, der parallel zu der Luftmassengrenze in der Höhe verläuft. Damit erfolgt an der Front entweder Druckanstieg durch NVA oder Druckfall bedingt durch PVA. Weitere Deformationen im Druckfeld können durch Höhentröge hervorgerufen werden. Aufgrund der strömungsparallelen Ausrichtung und der damit quasistationären Position der Front, kommt es in ihrem Bereich zu länger andauernden Niederschlägen.

Analyse der Kalt- und Warmfrontanteile

Konnte eine strömungsparallele Luftmassengrenze analysiert werden, dann betrachtet man nun den Druckverlauf an der Front. Gemäß der unteren Graphik (Wellendes Frontensystem) wechselt eine Kaltfront im Bereich des tiefsten Druckwertes (pMIN) an der Luftmassengrenze zur Warmfront und diese im Bereich des höchsten Druckwertes (pMAX) zur Kaltfront. Grund: im Bereich der Scheitelpunkte (pMIN; pMAX) dreht die Strömung.

Wellendes Frontensystem | Bild: Denny Karran
Wellendes Frontensystem | Bild: Denny Karran

Retrograde Fronten

Wellende Fronten sind mitunter auch Anzeichen einer Rückläufigkeit einer Luftmassengrenze. Fronten werden rückläufig, wenn präfrontal der Druck schneller zu steigen beginnt als postfrontal (präfrontale Antizyklogenese), oder der Druck posfrontal schneller zu fallen beginnt, als präfrontal (postfrontale Zyklogenese). Bei derartigen Genesen verlagert sich die Front zunehmend aufgrund der frontsenkrechten Komponente. Bei Strömungsparallelität aber sind beiseitige Drucktendenzen hinweisend darauf, wie schnell oder wohin sich eine strömungsparellele Front verlagert (bei westlicher Höhenströmung als nord- oder südwärts). Eine retrograde KF nimmt Warmfrontcharakter an und eine retrograde WF Kaltfrontcharakter.

Bei Frontalwellen wird übrigens zwischen Kalt- und Warmfrontwellen unterschieden. Eine Kaltfrontwelle ist eine Kaltfront, die teilweise in eine Warmfront übergegangen ist. Besonders aus den instabilen Kaltfrontwellen entwickeln sich sehr häufig neue Tiefdruckgebiete. Eine Warmfrontwelle ist hingegen eine Warmfront, die teilweise in eine Kaltfront übergegangen ist. Aus dieser kann sich ebenfalls ein Tief entwickeln. Dieses ist dann aber nur ein schwaches und temporäres Phänomen. 



 © Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran