Warmfronten & Höhenwarmfronten


© Welt der Synoptik | Warmfront mit Höhenströmung
© Welt der Synoptik | Warmfront mit Höhenströmung

Bewegt sich Warmluft in Richtung Kaltluft (=Warmfront) beginnt diese im Übergangsbereich aufzugleiten. Entsprechend sind Warmfronten sogenannte Aufgleitfronten mit einer Erwärmung in allen Höhen. Präfrontal herrscht Baroklinität und postfrontal Barotropie. Aufgrund der Baroklinität erfolgt präfrontal eine Rechtsdrehung des Windes mit der Höhe (=Warmluftadvektion). Damit beginnt die advektive Erwärmung bereits vor der Front und ist mit Frontdurchgang am Standort beendet. Erfolgt eine advektive Erwärmung stattdessen nur in den hohen und mittleren Schichten, so wird von einer Höhenwarmfront gesprochen. Insgesamt sind die gleichen Wetterscheinungen wie bei einer Warmfront zu beobachten. Lediglich am Boden ist eine Temperaturänderung nicht zu erwarten (kein bodennaher Luftmassenwechsel). Eine schwache Windkonvergenz ist aber durchaus zu analysieren. Höhenwarmfronten treten vorzugsweise im Winter bei zäher bodennaher Kaltluft auf. Warmfronten und Höhenwarmfronten lassen sich mithilfe eines Radiosondenaufstieges auch als Aufgleitinversion erkennen. Diese verstärkt im Winter eine bereits vorhandene Inversion.

Allgemeine Analysemerkmale einer Warmfront

Element präfrontale Eigenschaften postfrontale Eigenschaften
Luftdruck a. d. Station

deutlich und anhaltend fallend

schwach fallend oder keine Änderung

Lufttemperatur

steigend

annähernd gleichbleibend

Taupunkt

steigend

gleichbleibend oder schwache steigend

Taupunktdifferenz

abnehmend

gering

Temperatur (850 hPa)

steigend

gleichbleibend oder schwach steigend

Advektion

markante Warmluftadvektion

keine oder schwache Warmluftadvektion

Wind (Boden)

rechtsdrehend und auffrischend

meist gleichbleibende Geschwindigkeit und Richtung

Isallobaren

häufig ausgedehntes Fallgebiet

erhebliches Nachlassen

des isallobarischen Gradienten

Winddrehung mit der Höhe

rechtsdrehend, Baroklinität

keine Richtungsänderung, Barotropie

Sicht

erst gut, mit Niederschlag schlechter

schlecht, wegen Dunst oder Nebel

Wolken

Schichtbewölkung

Stratocumulus oder Stratus, Aufheiterungen

Wolkenuntergrenze

absinkend, an der Front am tiefsten

steigende Untergrenzen

Niederschlag

breites Landregengebiet (100 bis 300 km)

im Winter meist Schnee, der in Regen übergeht

häufig niederschlagsfrei,

evtl. Sprühregen


©  Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran