Bewegt sich Warmluft in Richtung Kaltluft (=Warmfront) beginnt diese im Übergangsbereich aufzugleiten. Entsprechend sind Warmfronten sogenannte Aufgleitfronten mit einer Erwärmung in allen Höhen. Präfrontal herrscht Baroklinität und postfrontal Barotropie. Aufgrund der Baroklinität erfolgt präfrontal eine Rechtsdrehung des Windes mit der Höhe (=Warmluftadvektion). Damit beginnt die advektive Erwärmung bereits vor der Front und ist mit Frontdurchgang am Standort beendet. Erfolgt eine advektive Erwärmung stattdessen nur in den hohen und mittleren Schichten, so wird von einer Höhenwarmfront gesprochen. Insgesamt sind die gleichen Wetterscheinungen wie bei einer Warmfront zu beobachten. Lediglich am Boden ist eine Temperaturänderung nicht zu erwarten (kein bodennaher Luftmassenwechsel). Eine schwache Windkonvergenz ist aber durchaus zu analysieren. Höhenwarmfronten treten vorzugsweise im Winter bei zäher bodennaher Kaltluft auf. Warmfronten und Höhenwarmfronten lassen sich mithilfe eines Radiosondenaufstieges auch als Aufgleitinversion erkennen. Diese verstärkt im Winter eine bereits vorhandene Inversion.
Element | präfrontale Eigenschaften | postfrontale Eigenschaften |
Luftdruck a. d. Station |
deutlich und anhaltend fallend |
schwach fallend oder keine Änderung |
Lufttemperatur |
steigend |
annähernd gleichbleibend |
Taupunkt |
steigend |
gleichbleibend oder schwache steigend |
Taupunktdifferenz |
abnehmend |
gering |
Temperatur (850 hPa) |
steigend |
gleichbleibend oder schwach steigend |
Advektion |
markante Warmluftadvektion |
keine oder schwache Warmluftadvektion |
Wind (Boden) |
rechtsdrehend und auffrischend |
meist gleichbleibende Geschwindigkeit und Richtung |
Isallobaren |
häufig ausgedehntes Fallgebiet |
erhebliches Nachlassen des isallobarischen Gradienten |
Winddrehung mit der Höhe |
rechtsdrehend, Baroklinität |
keine Richtungsänderung, Barotropie |
Sicht |
erst gut, mit Niederschlag schlechter |
schlecht, wegen Dunst oder Nebel |
Wolken |
Schichtbewölkung |
Stratocumulus oder Stratus, Aufheiterungen |
Wolkenuntergrenze |
absinkend, an der Front am tiefsten |
steigende Untergrenzen |
Niederschlag |
breites Landregengebiet (100 bis 300 km) im Winter meist Schnee, der in Regen übergeht |
häufig niederschlagsfrei, evtl. Sprühregen |
© Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran