Konvergenzlinien


Die Bodenanalyse vom Deutschen Wetterdienst zeigt bereits in den Morgenstunden des 01.07.2008 eine klar definierte Konvergenzlinie über Frankreich im Warmluftsektor eines Tiefs bei Irland.
Die Bodenanalyse vom Deutschen Wetterdienst zeigt bereits in den Morgenstunden des 01.07.2008 eine klar definierte Konvergenzlinie über Frankreich im Warmluftsektor eines Tiefs bei Irland.

Konvergenzlinien sind Zonen zusammenfließender (konvergierender) Luft in Bodennähe und lassen sich somit vor allem im Stromlinienfeld erkennen. Der resultierende Massenüberschuss am Boden wird dabei durch kompensierendes Aufteigen ausgeglichen (Massenerhaltung). Anders als bei Fronten sind Konvergenzlinen luftmasseninterne Phänomene ohne thermische Gegensätze beiderseits der Linie. Kommt es zu einer Konvergenzpassage erfolgt entsprechend in allen Höhen also keine oder bei Gewittern sowie Schauern eine nur vorübergehende Temperaturänderung.

 

Konvergenzlinien bilden sich häufig in Folge vorauseilender Höhenkaltluft in labilen sommerlichen Warmluftsektoren und markieren nicht selten die Achse der wärmsten Luft. Neben der eben genannten dynamischen Entstehung ist auch eine thermische Auslöse möglich und zwar dann, wenn in einem schmalen Bereich das Erreichen der Auslösetemperaturen erfolgt. Sowohl als auch kommt es je nach Labilität zu einer mehr oder weniger starken Konvektion mit teils organisierten Gewitterlinien (Squall Lines). Je nach Scherung und Konvektion wandert die Konvergenz schneller als die nachfolgende Kaltfront.

 

Ein erster Hinweis einer bildenden Konvergenzlinie ist der beginnende Druckfall in einem langgezogenen Bereich, der sich von der Umgebung deutlich unterscheidet. In Bodenwetterkarten markiert ein Isobarentrog (markanter zyklonaler Windsprung) die Konvergenz. Als Wettererscheinungen treten Schauer und oder Gewitter mit thermischen oder dynamischen Böen auf. Während der Druck vor der Linie zurückgeht, steigt dieser hinterher vorübergehend (kräftig) an und erreicht später häufig den vorangegangen Wert.


© Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran