Ideale Frontkriterien gemäß der Frontentheorie


Skizzenhafte Frontenanalyse mithilfe von Bodenwettermeldungen. | Bild: Welt der Synoptik
Skizzenhafte Frontenanalyse mithilfe von Bodenwettermeldungen. | Bild: Welt der Synoptik

Das Druck- und Windfeld

Da Fronten Tiefdruckrinnen sind, existiert (abgesehen von strömungsparallelen Luftmassengrenzen) an jeder Front ein mehr oder weniger stark ausgeprägter zyklonaler Isobarenknick. Entsprechend muss auch das Bodenwindfeld einen zyklonalen Sprung aufweisen (Bodenkonvergenz oder frontale Konvergenz). Die Frontpassage zeigt darüber hinaus im Durchgang eine Unstetigkeit des Luftdruckes an der synoptischen Station. In der Regel gilt, deutlicher Druckfall präfrontal und schwacher Druckfall oder Druckanstieg postfrontal.

 

Bemerkung! Nicht jede Unstetigkeit im Luftdruckgang ist immer mit einer Front verbunden! Zudem existieren an Fronten keine antizyklonalen Isobarenkrümmungen.

Das Temperatur- und Feuchtefeld

Fronten trennen Luftmassen unterschiedlicher Eigenschaften in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sodass bei Durchgang einer Front eine Änderung dieser Elemente zu beobachten ist. Da das Temperaturfeld innerhalb der planetarischen Grenzschicht stark modifiziert wird, greift der Analysedienst häufig auf die Temperaturfelder oberhalb der Grenzschicht zurück.

 

Häufig ist bei Fronten ein Temperatursprung von mindestens 4 Kelvin in 850 hPa vorhanden (schwache Fronten 4 bis 6 Kelvin und starke Fronten 6 bis 12 Kelvin). Dabei drängen sich, wie eingangs bereits geschrieben, die Isothermen in 850 oder 700 hPa immer auf der kalten Seite einer Bodenfront. Statt der Temperatur ist für die Frontenanalyse die äquivalentpotentielle Temperatur (Theta-e) oder aber die pseudopotentielle Temperatur besser geeignet.

 

Bezüglich der Feuchte ist bei Fronten im Idealfall eine sprunghafte Änderung des Taupunktes zu beobachten.

 

Bemerkung! Sollte es zu keinem Temperaturwechsel, dafür aber zu einem markanten Feuchtewechsel kommen, dann handelt es sich um eine Dryline.

Der Wetterzustand

In der Regel findet sich an Fronten eine geschlossene tiefe Wolkenschicht, bei der der Bedeckungsgrad und der daraus fallende Niederschlag zwischen den unterschiedlichen Fronten variiert. Konvektive Bewölkung und Niederschläge (Kumulusformen, Schauer, Gewitter) treten vorzugsweise an Kaltfronten, Trog- oder Konvergenzlinien und skalige (Aufgleit-) Niederschläge sowie Schichtwolken vorzugsweise an Warmfronten auf.

 

Bemerkung: Niederschlagsgebiete können auch weit abgesetzt von Luftmassengrenzen auftreten!


© Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran