Nebelbildende Vorhersagebedingungen


Wann bildet sich Nebel?

Wichtigste Voraussetzung für die Entstehung von Nebel ist eine hohe bodennahe Luftfeuchtigkeit. Diese kann sich unter anderem durch vorab gefallenden Niederschlag oder durch die Advektion maritimer Luftmassen ergeben. Damit einher geht eine geringe Taupunkdifferenz, die auch als Spread bezeichnet wird. Nächtliche Ausstrahlung führt zu einer vom Boden her beginnenden (diabatischen) Abkühlung bis zur Sättigung der Luft (Nebel). Besonders häufig bildet sich der Nebel bei antizyklonalen gradientschwachen Wetterlagen. Bei vorausgesetzten Windstärken bis Beaufort 3, bei sehr feuchter Luft auch bis Beaufort 4, fehlt hier, besonders aber unterhalb von Absinkinversionen, jegliche Durchmischung. Absinkinversionen resultieren aus dem großräumigen Absinken im Bereich von Antizyklonen und stellen eine sehr stabile Schichtung dar, unter der sich Nebel und Hochnebel tagelang halten kann.

 

Stimmen alle meteorologischen Voraussetzungen, so lässt sich bei einer Strahlungsnacht folgende Vorhersageregel anwenden:

Subtrahiert man vom abendlichen Taupunkt (18:00 Uhr Ortszeit) 2 Grad (bei negativen Temperaturen und Schnee sowie starkem Reif 4 Grad), erhält man die Temperatur, ab der Nebelbildung einsetzt (Dr. Manfred Reiber, www.DrMReiber.de)

 

Schnee und Reif sind gewissermaßen hygroskopisch, sodass daher eine stärkere Temperaturabnahme für die Nebelbildung erfolgen muss. Ist jedoch bei positiven Temperaturen noch eine Schneedecke vorhanden, so die Nebelgefahr ebenfalls sehr hoch.


© Welt der Synoptik | Autoren: Denny Karran und Mike Rosin