Numerische Wettervorhersage

Globale Wettervorhersagemodelle


Stand: 2016

 

Am häufigsten verwendet werden im operationellen Vorhersagedienst wohl das Globalmodell Global Forecast System (GFS) vom nationalen US-amerikanischen Wetterdienst (NOAA), das IFS des Europäische Zentrum für Mittelfristvorhersagen und das ICON (Globalmodell des Deutschen Wetterdienstes) sowie die auf diesen Globalmodellen basierenden Regional- und Lokalmodelle.

Globales Vorhersagesystem (GFS) der NOAA

Das GFS besitzt derzeit eine Auflösung von 28 km (0 bis 180 h). Ab 180 h erreicht die Auflösung immerhin noch 70 km. Insgesamt deckt das GFS einen 16-tägigen Vorhersagezeitraum (384 h) ab. Das vom National Centers for Environmental Prediction (NCEP) betriebene Modell ist aus folgenden Modellen zusammengesetzt:

 

  • Atmosphärenmodell
  • Ozeanmodell
  • Land-Bodenmodell
  • Meereismodelle

 

Das GFS wird ständig weiterentwickelt und verbessert.

Das Integrierte Vorhersagesystem (IFS) des ECMWF

Die horizontale Auflösung des IFS wurde im März 2016 von 16 km auf 9 km verfeinert. Der Vorhersagezeitraum deckt 240 Stunden ab. Dabei bleibt die räumliche Auflösung konstant. Lediglich die zeitliche Auflösung ändert sich (1-stündig bis 90 Stunden, 3-stündig bis 144 Stunden und 6-stündig bis 240 Stunden). Insgesamt ist das ECMWF führendes Vorhersagemodell.

 

Das Europäische Zentrum für Mittelfristprognosen ist übrigens eine zwischenstaatliche Organisation und besteht aus 22 Mitgliedsstaaten. Durch die gemeinsame Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung aller Mitgliedstaaten konnte die Entwicklung und Bedienung der globalen Modelle des ECMWF sowie die Verbesserung der Vorhersagequalität erst ermöglicht worden.

Deutsches Wettervorhersagemodell ICON

Seit dem 20. Januar 2015 betreibt der Deutsche Wetterdienst das neue nichthydrostatische Modell in Ikosaederform ICON (ICOsahedral Nonhydrostatic) mit einer Maschenweite von 13 km. Das Modell rechnet in nur einer Stunde den Wetterzustand an 265 Millionen Gitterpunkten für die kommenden 7 Tage.

Das Vorgängermodell GME, welches für 88 Mio. Gitterpunkte den Wetterzustand berechnete, wurde bis zur Einführung des ICON-Modells in den letzten Jahren mit leistungsstärkeren Computern deutlich verfeinert.

 

  • 01. Dez. 1999 – GME 60 km
  • 27. Sep. 2004 – GME 40 km
  • 02. Feb. 2010 – GME 30 km
  • 29. Feb. 2012 – GME 20 km

 

Das GME rechnete den Wetterzustand bis 174 Stunden in die Zukunft und löste 1999 die beiden Modelle GM (Globalmodell) und EM (Europamodell) ab.


© Welt der Synoptik | Autor: Denny Karran