Wann trägt Eis einen Menschen?


Besonders zugefrorene Flüsse sollten eine Eisdecke von mindesten 25 cm aufweisen. | Bildquelle: Denny Karran
Besonders zugefrorene Flüsse sollten eine Eisdecke von mindesten 25 cm aufweisen. | Bildquelle: Denny Karran

Am Mittwoch, dem 08. Dezember 2010 brachen zwei 2-jährige Kinder im brandenburgischen Eberswalde in einem Teich ein. Angesichts dieses dramatischen Vorfalles und mit dem Wissen, dass es in diesem Winter nicht der letzte Zwischenfall dieser Art sein wird, stellen sich viele Menschen die Frage, ab welcher Eismächtigkeit der Mensch problemlos ein zugefrorenes Gewässer betreten kann. Vorweg muss gesagt werden, dass es keinen Richtwert dafür gibt. Die Entscheidung, ob eine Eisfläche begehbar ist oder nicht, treffen die örtlichen Behörden, in dem an mehreren Messpunkten der Eispanzer auf seine Mächtigkeit geprüft wird.

 

In der Regel kann man aber sagen, dass bei stehenden Gewässern eine Eisdicke von 15 cm, auf fließenden Gewässern eine von mindestens 25 cm vorhanden sein muss. Dabei zu beachten ist wiederum die Tiefe, Strömung und der Standort des Gewässers. Ein schattiger, ruhiger und flacher Teich friert schneller zu, als ein strömender und tiefer Fluss, der sich quer durch die sonnigen Landschaften schlängelt. Weiterhin muss bei der Freigabe einer Eisfläche geklärt werden, wie viele Menschen gleichzeitig die Eisfläche betreten. Eigene Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Gewässer begehbar ist, wenn sich der Eispanzer in der Mitte des Sees / Flusses zu wölben beginnt. Das liegt daran, dass das Wasser beim Gefrieren expandiert. Da die Wasserfläche aber durch das Ufer begrenzt wird, beginnt das Eis am zentralen Punkt sich aufzuwölben. Eine markante Aufwölbung zeigt entsprechend einen mächtigen Eispanzer.


Autor: Denny Karran | Veröffentlicht: am 12.12.2010 | © Welt der Synoptik