Wetterereignisse 2013

Zwischen dem 17. und 20. Juni 2013 sorgte hochreichend warme und auch instabile nordafrikanische Heißluft in Deutschland, Österreich und der Schweiz für Rekordtemperaturen. Während in 850 hPa Werte zwischen 20 und 23°C gemessen werden konnten, stiegen die Höchstwerte in tiefen Lagen auf über 35°C. Beendet wurde die 4-tägige Hitzewelle durch heftige Gewitter.

Grafische Darstellung der Temperaturentwicklung (TMax) in Deutschland zwischen dem 17. und 20. Juni 2013

Maximale Höchsttemperatur betroffener Nationen während der Hitzewelle

*** Angaben ohne Gewähr! Datengrundlage: nur hauptamtliches Messnetz.

Neue Rekordtemperaturen (Juni) an deutschen hauptamtlichen Stationen

Neue Rekordhöchstwerte auch in Österreich

In Österreich wurden während der Hitzewelle gebietsweise die heißesten Juni-Tage seit Messbeginn beobachtet. An etwa 60 Wetterstationen wurden laut ZAMG neue Juni-Rekorde registriert. Eine von ihnen ist die Station Kremsmünster (OÖ) mit 34,1°C am 18.06.2013, wo seit 1874 tägliche Temperaturaufzeichnungen erfolgen.

Die Hitzewelle brachte in Österreich zudem auch die höchste jemals in einem Juni gemessene Temperatur. Am Donnerstag, dem 20.06.2013, stieg das Quecksilber in Waidhofen/Ybbs auf 38,6°C (ehemaliger Rekord: 37,7°C, Deutsch-Altenburg und Wien-Innenstadt). Weiterlesen ...

Liste mit Rekordtemperaturen in der Schweiz

Nach der Hitze folgten unwetterartige Gewitter

Die eingeflossene Heißluft wies eine extreme Instabilität auf. Die CAPE erreichte Werte zwischen 3000 und 4000 J/Kg. Aufgrund mangelnder Dynamik im Bereich eines Höhenrückens kam es jedoch anfangs zu keiner Auslöse kräftiger Gewitter. Erst am 18. Juni bildeten sich Luftmassengewitter auf der Südseite des Thüringer Waldes, des Erzgebirges und des Böhmerwaldes. Die Auslösetemperaturen erreichten hier 33 bis 35°C. Das niederschlagsbare Wasser lag bei 35 kg/qm. Entsprechend intensiv fielen die Gewitter aus. Am 19. Juni ließ der Einfluss des Kurzwellenrückens über der Westhälfte Deutschlands langsam nach. Somit übernahm ein flaches thermisches Tief das Regime, sodass sich am Abend bei einem niederschlagsbaren Wassergehalt zwischen 36 und 39 kg/qm besonders in der Nordwesthälfte heftige und blitzintensive Gewitter entwickeln konnten. 2000 bis 3000 Blitze wurden innerhalb von nur 20 Minuten beobachtet. Bei Bielefeld trat in Verbindung mit einer kurzlebigen Superzelle sogar golfballgroßer Hagel auf.

Zum und am Donnerstag, dem 20. Juni, blieb die Instabilität und Feuchte teils extrem hoch. Noch immer wurde ein CAPE zwischen 2000 und 3000 J/Kg gemessen. Besonders am Mittag gab es in NRW heftige Multizellengewitter. Dabei wurden häufiger Stundensummen um 50 L/m² gemessen.

Datenquelle der Stundensummen: Meteomedia, Unwetterzentrale auf Facebook

Im Laufe des Tages überquerte eine erste Kaltfront mit starken Gewittern langsam Deutschland. Am Abend erfolgte dann die Passage einer weiteren Kaltfront, welche mit teils orkanartigen Böen die ersehnte Abkühlung von Temperaturen zwischen 7 und 11°C brachte.

Niederschlagsanimation vom 20. Juni 2013 zwischen 06:00 und 23:30 MESZ.

Kartenquelle: www.niederschlagsradar.de

Autor: Denny Karran | Veröffentlicht: am 23.06.2013 | © Welt der Synoptik