Schneehöhen aller Winter

Schneehöhenakkumulation in Deutschland


© Welt der Synoptik | Winter auf der Wasserkuppe.
© Welt der Synoptik | Winter auf der Wasserkuppe.

Akkumulation der Schneehöhen

 

Versucht wurde eine Methode zu entwickeln, um Winter in Bezug auf die Schneehöhen vergleichen zu können. Das Ergebnis ist die Akkumulation aller gemessenen Schneehöhen (1 Wert pro Tag). Der Zeitraum wurde dabei auf die Wintermonate eingeschränkt, ansonsten bliebe die Alternative den Zeitraum eines Jahres auszuwählen. Eine lange Periode mit konstanter Schneehöhe oder auch kurzen Phasen mit viel Neuschnee bezwecken hohe Summen in der Akkumulation. Beide Ursachen verursachen einen subjektiv winterlichen Eindruck beim Beobachter. Hohe Werte der Akkumulation gegen also eine hohe "Winterlichkeit" des Winters wieder. Letztendlich wird durch diese Methode auch indirekt das Temperaturniveau berücksichtigt, denn niedrige Temperaturen begünstigen eine Schneedecke bzw. konservieren diese über einen längeren Zeitraum, wodurch auch der Wert der Akkumulation deutlich beeinflusst wird.

Beispiele

 

Der Winter 1962/1963 ist der kälteste Winter seit Messbeginn im deutschen Flächenmittel und fällt durch eine sehr lange Phase konstant kalter Temperaturen auf. Neuschnee wurde aufgrund dieser kalten Temperaturen - überwiegend unter der Frostgrenze - lange konserviert, so wird zwangsläufig der Wert in der Schneehöhenakkumulation bei der Analyse hoch ausfallen. D.h. um hohe Werte im Ergebnis erzielen zu können, reichen auch lange Phasen mit konstant hoher Schneehöhen, reichlich Neuschnee ist nicht zwingend. Ich denke, wenn bei dem Winter 1962/1963 ein sehr hoher Wert resultiert, so ist dies definitiv berechtigt und zeugt von einem sehr hohen Grad an "Winterlichkeit".

Der Winter 1978/1979 fällt durch seine extremen Neuschneemengen in Norddeutschland auf. Auch wenn der Winter insgesamt milder als jener 1962/1963 war, bekommt er in Folge der hohen Neuschneesummen am Ende einen höheren Wert in der Schneehöhenakkumulation in z.B. Bremen.

Probleme

 

Diese Methode stößt in den Hochlagen der Mittelgebirge und speziell an den Alpengipfel an ihre Grenzen. In diesen Höhen ist man an hohe Schneehöhen im Winter gewöhnt, weshalb die "Winterlichkeit" eher mit hohen Neuschneemengen oder vor allem den maximalen Schneehöhen in Verbindung gebracht wird. Aber auch hier bleibt die Methode Geschmackssache.

Datenquelle

 

Als Datenquelle dienten die Stationswerte der Messstationen des deutschen Wetterdiensten, die man unter folgenden Link abrufen kann.

Die Auswertung

 

Anmerkung: Bei einigen Stationen sind die Aufzeichnungen lückenhaft, Jahre fehlen in der Zeiträume und können nicht ausgewertet werden. Zusätzlich wurde noch der Durchschnittswert des Klimamittels 1980-2010 zum Vergleichen errechnet ("1980-2010" in den Grafiken).

Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Augsburg
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Augsburg
Veränderung der Klimamittel in Augsburg
Veränderung der Klimamittel in Augsburg
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Bremen
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Bremen
Veränderung der Klimamittel in Bremen
Veränderung der Klimamittel in Bremen
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Cottbus
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Cottbus
Veränderung der Klimamittel in Cottbus | Aufgrund der inohomogenen Datenreihe mussten die Zeiträume angepasst werden
Veränderung der Klimamittel in Cottbus | Aufgrund der inohomogenen Datenreihe mussten die Zeiträume angepasst werden
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Frankfurt am Main/Flughafen
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Frankfurt am Main/Flughafen
Veränderung der Klimamittel in Frankfurt am Main/Flughafen
Veränderung der Klimamittel in Frankfurt am Main/Flughafen
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Gießen/Wettenberg
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Gießen/Wettenberg
Veränderung der Klimamittel in Gießen/Wettenberg
Veränderung der Klimamittel in Gießen/Wettenberg
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Köln-Bonn
Schneehöhenakkumulationen aller Winter in Köln-Bonn
Schneehöhenakkumulationen aller Winter auf der Wasserkuppe
Schneehöhenakkumulationen aller Winter auf der Wasserkuppe
Veränderung der Klimamittel auf der Wasserkuppe | Die Werte stagnieren
Veränderung der Klimamittel auf der Wasserkuppe | Die Werte stagnieren

Bemerkung

 

Bei den ausgewerteten Klimamittel geht die Tendenz eher in Richtung abnehmender Werte, die Winter werden zunehmend wenig schneereich im Flachland. Eine Ausnahme bildet die Wasserkuppe, die als einzigste Station die Mittelgebirge repräsentiert. Die Historie der Station Cottbus zeigt zudem, dass um den Zeitraum 1900-1940 wohl ein Minimum an schneereichen Winter existierte. Die Daten zwischen 1940 und 1945 sind aufgrund der Kriegsjahre recht spärlich, der Auswertung von Gießen lässt allerdings auf sehr schneereiche Winter schließen.


© Welt der Synoptik | Autor: Mike Rosin